Der Verband der Strafvollzugsbediensteten, BSBD, hat vor einer Überlastung der Gefängnisse gewarnt. «Wenn die Politik nicht langsam reagiert, bricht uns der ganze Laden zusammen», sagte der Vorsitzende René Müller der Neuen Osnabrücker Zeitung. Teilweise kommt auf siebzig Inhaftierte nur ein Beamter. Müller fordert daher von den Bundesländern mehr Personal für die Gefängnisse, um die Sicherheit der Angestellten zu gewährleisten. «Jeden Tag wird ein Kollege bedroht, bespuckt oder beleidigt», so Müller. Besonders Extremisten, kriminelle Organisationen und Clan-Mitglieder erhöhten die Bedrohungslage.

Müller schlägt vor, ein Bundesgefängnis für Extremisten wie Islamisten oder Reichsbürger einzurichten. «Wo der Generalbundesanwalt involviert ist, sollte der Vollzug auf Bundesebene stattfinden», so Müller. Der Strafvollzug ist bisher Ländersache. Laut Bundesjustizministerium gab es in Deutschland 2022 etwa 55.700 Strafgefangene.