Im Wandel der Zeit wandert das Epizentrum der Weltgeschichte. In diesen Tagen liegt es untrüglich in Mar-a-Lago, dem Schloss von Donald Trump. Nach seinem spektakulären Wahlsieg wird dort die neue Regierung der Weltmacht USA gebildet. Während die Presse mit Teleskopkameras in Trumps Maschinenraum zu spähen versucht, war Weltwoche-Reporter Urs Gehriger beim Postenschacher in Trumps Residenz hautnah dabei. Aus dem Foyer beobachtete er zu den Klängen von David Bowies «Starman», wie der mächtigste und der reichste Mann der Welt gemeinsam die Zukunft planen. Seite 18

 

Deutschlands Schlagwort der Stunde: die «wehrhafte Demokratie». Kanzler Scholz bemüht sie, Wirtschaftsminister Habeck, Bundespräsident Steinmeier, aber auch bürgerliche Politiker wie der bayerische CSU-Ministerpräsident Söder. Die «streitbare», die «wehrhafte Demokratie» ist bundesrepublikanische Staatsräson. Sie besagt, dass sich die liberale Demokratie gegenüber ihren Feinden nicht neutral verhalten, sondern sich zur Wehr setzen müsse, um ihr Überleben nicht aufs Spiel zu setzen. Der Begriff entstand in der Ära des Nationalsozialismus und wurde von prominenten Exilautoren wie Thomas Mann in existenzieller Not und Bedrohung gegen Hitlers Vernichtungswut ins Feld geführt. Und heute? Da dient, wie Philipp Gut analysiert, die inflationär wirkende Beschwörung dieser Formel mit Vorliebe dazu, den Bürgern einen Maulkorb zu verpassen und die oppositionelle AfD niederzuhalten. Seite 22

 

Jahrelang drückte Juan Branco mit Gabriel Attal die Schulbank, gemeinsam besuchten sie die elitärste private Primarschule in Paris. Eine mimetische und homoerotische Rivalität verbindet sie. Attal wurde Schul- und Premierminister, Branco Anwalt der Gelbwesten und Ankläger von «Macrons Faschismus». Mit dem ersten Pamphlet gegen den narzisstischen Machthaber und einem Penis-Selfie von Macrons Kandidat für das Pariser Rathaus erschütterte Branco das System. Das Rassemblement national werde nur noch für seine Erhaltung gebraucht, sagt er im Gespräch mit Jürg Altwegg, dem ein mehrwöchiges Verwirr- und Versteckspiel vorausging. Pose oder Dissidenz? Ein bisschen von beidem. Die Äusserungen des kultivierten Anwalts lassen erahnen, wie ein postmoderner Faschismus aussehen könnte. Stärker als die Oligarchie der Medienmilliardäre bedroht das Diktat der Minderheiten die Meinungsfreiheit. Seite 30

 

Manchmal entwickelt sich eine Geschichte zu einem Gipfeltreffen des Glanzes – wenn es darum geht, einen de Rothschild in Zermatt zu treffen und ihn zu befragen, was seine neusten Pläne sind, um Gutes zu tun für den Planeten (und dabei ein wenig auf sich selbst aufmerksam zu machen), zum Beispiel. David de Rothschild, Abenteurer und Ökologiebotschafter sowie Mezcal-Unternehmer, hat aber auch eine häusliche Seite entwickelt. Wie der Mann aus London, der mittlerweile in Los Angeles lebt, darauf kam – und was er tut, wenn er nicht Angelina Jolie trifft –, erzählte er unserem Reporter Mark van Huisseling. Seite 38

 

Unternehmer Freddy Burger hat über fünfzig Firmen gegründet und prägt die Unterhaltungs- und Gastrokultur seit Jahrzehnten. Ende Jahr übergibt der 78-jährige Zürcher die Geschäfte seinem Sohn Oliver. Wir haben mit dem Schweizer Entertainment-Grandseigneur über seine Erfolgsrezepte und seine soeben erschienene Biografie gesprochen. «Egal, woher du kommst, glaube an das, was du tust, und verliere nie den Boden unter den Füssen», sagt Burger. Seite 41–45

 

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