Das Weisse Haus hat einen Bericht des bekannten Investigativ-Reporters Seymour Hersh zurückgewiesen, wonach die USA im vergangenen September die Nord-Stream-Gaspipelines in der Ostsee gesprengt haben sollen. «Das ist völlig falsch und eine vollkommene Erfindung», erklärte die Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrates der USA, Adrienne Watson. Auch ein Sprecher des Auslandsgeheimdienstes CIA erklärte: «Diese Behauptung ist völlig und vollkommen falsch.»

Hersh hatte in seinem Blog berichtet, US-Marinetaucher hätten im vergangenen Juni bei einer vom Weissen Haus angeordneten und von der CIA geplanten verdeckten Operation mit Hilfe Norwegens Sprengsätze an den Gaspipelines angebracht. Die Sprengsätze seien dann im September ferngezündet worden. Die Idee für eine Zerstörung der Pipelines soll schon im Dezember 2021, lange vor dem russischen Einmarsch in der Ukraine, entstanden sein.

Hersh, eine 85-jährige Reporterlegende, deckte unter anderem das Massaker amerikanischer Soldaten im vietnamesischen My Lai und den Folterskandal im irakischen Gefängnis Abu Ghraib auf. In seinem Bericht über die Pipelines beruft er sich nur auf eine anonyme Quelle. Kein grosses US-Medium veröffentlichte den Bericht. Wie die US-Regierung erklärte auch das norwegische Aussenministerium, der Bericht sei «falsch».