Mit nur wenigen Worten hat Präsident Joe Biden eine dramatische Kehrtwende in der Ukraine-Politik der Vereinigten Staaten eingeleitet.

Beim Besuch des ukrainischen Staatschefs Wolodymyr Selenskyj sicherte er Kiew Beistand zu, «solange wir können». Dies ist eine deutliche Abkehr von der bislang gegebenen Zusage, Gelder und Waffen würden fliessen, «solange es nötig ist».

Letztere Aussage wird bis jetzt noch immer von europäischen Politikern mantraartig wiederholt, obwohl auch in Europa die Gelder für die Ukraine ebenso knapp werden wie die Bereitschaft in den Bevölkerungen, angesichts knapper Kassen und sozialer Spannungen das Land weiterhin grosszügig zu unterstützen.

Im US-Kongress blockieren die Republikaner die Freigabe eines Milliardenpaketes für Kiew. Sie verlangen als Vorleistung innenpolitische Zugeständnisse der Biden-Administration. Auf diese Probleme wies der Präsident in der gemeinsamen Pressekonferenz mit Selenskyj hin. «Wir stehen in Verhandlungen, um die Finanzierung, die wir brauchen, zu bekommen», sagte er. Und mit einem weiteren Indiz, dass der unverbrüchliche Beistand der USA für die Ukraine bröckelt, fügte er hinzu: «Keine Versprechungen, aber hoffnungsvoll, dass wir das erreichen. Ich denke, wir können das.»