Tucker Carlson schlägt alle Rekorde. Als er im April Fox News verliess, jubelte die Konkurrenz. Doch dann startete Carlson auf Twitter – beziehungsweise X – komplett durch. Sein Interview mit Donald Trump generierte 265 Millionen Klicks. Interviews gibt er selbst kaum. Für die Weltwoche machte er eine Ausnahme. Entfesselt erzählt er Auslandchef Urs Gehriger ausführlich von seiner neugewonnenen Freiheit als fliegender Reporter, getrieben von Neugier und bereit, die Welt mit neuem Blick zu erkunden. Ob bei Covid-Impfungen, dem Ukraine-Krieg, Donald Trump oder den korrupten Geschäften des Biden-Clans: Überall kratzt Carlson an zementierten Bildern – und erntet dafür ein Trommelfeuer der Kritik. Seinen Widersachern, die ihn als Verschwörungstheoretiker und Nestbeschmutzer diffamieren, hält er den Spiegel vor: «Medien sind dazu da, die Machthaber zur Rechenschaft zu ziehen, und stattdessen tun sie genau das Gegenteil.» Seite 12
Nein, nicht schon wieder dieser Böhmermann! Dieser öffentlich-rechtliche Gesinnungsheld, der geistige Brandstiftung betreibt und alle «Abweichler» mit Schmutz überzieht. Einer, der von Erdogan – berechtigterweise – fast in den Abgrund gerissen worden wäre, aber doch immer wieder entkommt wie auch jüngst aus einer Skandal-Verbandelung mit Nancy Faeser. Der ZDF-Krawallmacher ist niemand, mit dem man sich über die eigene Empörung hinaus weiter befassen will. Was aber geschieht, wenn man es trotzdem tut? Nur mal so als Versuch. Auch weil man gerne aus der eigenen Aversion hinauskrabbeln will. Über jemanden vom Leder zu ziehen, war schon immer die leichtere Übung. Jan Böhmermann hat Millionen Fans, warum sollten die weniger recht haben? Die Spurensuche führt nach Bremen, zu einem Jungen, der nahe der Weser aufwuchs, der nie auf das Glück wartete und der heute sein Sofa und sein «Spiesserleben» liebt. Und dann wäre da noch etwas. Etwas, was vielleicht immer noch weh tut. Seite 18
Er habe 1921 Transjordanien, das heutige Königreich Jordanien, «mit einem Federstrich an einem Sonntagnachmittag in Kairo» geschaffen, soll Winston Churchill einmal gesagt haben. Erstaunlicherweise hat das Resultat des «Federstrichs» bis heute Bestand. Während ringsum die Herrschenden abgesetzt, vertrieben oder ermordet wurden, hat die Monarchie alle internen und externen Wirren überlebt. Und zwar ohne die immer wieder von neuem versprochenen Reformen zu realisieren. Seite 32
Laurel Canyon ist ein Wohnquartier mitten in Los Angeles und doch eine Welt ganz für sich. Dutzende von berühmten Musikern und Showgrössen zog es in diese Schlucht der Träume und Dramen in den Hügeln von Hollywood. Mittlerweile leben viele bürgerliche Familien im Canyon. Man fühlt sich so wohl, dass man die Haustüren nicht verschliesst. Gleichzeitig ist die Gegend Anziehungspunkt für Exzentriker geblieben: Oscar-Gewinner Jared Leto, der immer ein bisschen ausschauen möchte wie Jesus, hat sich hier beispielsweise eine Villa gekauft. Früher befand sich darin – streng geheim – ein Armee-Filmstudio, in dem die amerikanische Regierung Nukleartests dokumentierte. Unser Reporter Benjamin Bögli warf im Laurel Canyon einen Blick hinter die Kulissen. Seite 36–38
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