Nach der letzten SRF-«Arena» kam es zum Eklat: Ein wütender Kulturminister Alain Berset verlangte nach der Sendung eine Aussprache mit Moderator Mario Grossniklaus.
Was war passiert?
Die Redaktion der Politik-Show hatte recherchiert. Die Journalisten fanden heraus, dass eine Darstellung im Abstimmungsbüchlein nicht korrekt ist. Sie suggeriert, dass fast alle europäischen Staaten bereits eine Abgabe für Streamingdienste eingeführt haben, um dieses Geld in die heimische Filmproduktion zu investieren. Die Schweiz ist folglich eine Insel und zieht mit dem neuen Filmgesetz (Lex Netflix) nur nach, was längst Standard ist.
Nur: Das stimmt nicht, wie die SRF-Journalisten publik machten: So kennt beispielsweise Schweden keine Investitions- oder Abgabepflicht – anders als auf der Karte im Abstimmungsbüchlein eingezeichnet. Dasselbe gilt für die Niederlande.
Grossniklaus konfrontierte Bundesrat Berset mit diesen Ergebnissen. Der SP-Magistrat – sonst seit Jahren bei SRF verhätschelt und mit Samthandschuhen angefasst – kam ins Schlingern und verlor nach der Sendung die Contenance. Er stellte die Fernsehmacher richtiggehend in den Senkel.
Für die Zuschauer war es die beste «Arena» seit langem: Es zeigt sich, wie gross das journalistische Potenzial im Leutschenbach ist. Nach dem Beitrag am Freitagabend wünscht man sich eigentlich nur eines: Dass das Beispiel Schule macht und Grossniklaus die «Arena» nicht nur sporadisch, sondern fix moderieren darf.