Die ukrainische Regierung geht immer stärker davon aus, dass der Konflikt mit Russland 2025 beigelegt werden könnte. Laut einem Bericht der Washington Post mit dem Titel «Selenskyjs langsamer Wandel hin zu Verhandlungen über die Zukunft der Ukraine» hat das öffentliche Drängen des designierten US-Präsidenten Donald Trump auf Friedensgespräche einen Stimmungswandel in Kiew ausgelöst. Trump hatte während seines Wahlkampfs angekündigt, den Konflikt innerhalb eines Tages zu beenden – ein Ziel, das er mittlerweile relativiert hat.

Zitiert wird ein hochrangiger ukrainischer Beamter, der sagt, dass sie in Kiew «beginnen zu glauben», dass der Krieg tatsächlich im nächsten Jahr enden könnte. Aber wenn es nicht plötzlich öffentliche Gespräche über eine Friedensregelung gäbe, «würde ich nicht glauben, dass wir auch nur in der Nähe von Verhandlungen sind», sagte der Beamte. «Ich glaube einfach nicht, dass es möglich ist, mit Putin eine Einigung zu erzielen», schreibt die Washington Post.

Nach Medienberichten könnte Trump Kiew unter Druck setzen, die Kämpfe entlang der aktuellen Frontlinie einzufrieren. Die US-Militärhilfe soll reduziert werden, um die Ukraine zu Verhandlungen mit Moskau zu bewegen. Präsident Wolodymyr Selenskyj zeigte sich bislang skeptisch. Er erklärte, Russland könne nur durch Stärke gestoppt werden.

Die Ukraine hatte ursprünglich gefordert, ihre Grenzen von 1991 wiederherzustellen und Reparationen sowie Kriegsverbrecherprozesse gegen russische Verantwortliche durchzusetzen. Doch jüngst forderte Selenskyj lediglich eine «gerechte Lösung» mit Sicherheitsgarantien durch die Nato. Russland besteht jedoch darauf, dass die Ukraine die «territoriale Realität» anerkennt und auf militärische Operationen verzichtet.