Rund zwei Monate nach dem «Fall Ameti» hat der gesamte Vorstand der Ostschweizer Sektion der Operation Libero seinen Rücktritt erklärt. In einem Schreiben an die Mitglieder am Samstagabend gaben die fünf Vorstandsmitglieder ihren Schritt bekannt und kritisierten das nationale Präsidium um Co-Präsidentin Sanija Ameti scharf. Ameti teilte im September einen Instagram-Post, auf dem sie auf ein Bild der Heiligen Maria mit dem Jesuskind schoss.

Im Schreiben äussert der Ostschweizer Vorstand Verständnis für Ameti als Person, sieht jedoch die Vereinsziele gefährdet. Die Aktion mit der Schusswaffe überschreite für die Ostschweizer Operation-Libero-Chefs eine moralische Grenze, erklärte der scheidende Sektionspräsident Bruno Zanvit. Bereits vor Wochen hatte die Sektion ein Ultimatum gestellt und Ametis Ausschluss aus dem Präsidium gefordert – vergeblich. Die Zürcher Leitung zeigte sich davon unbeeindruckt und behielt Ameti als Co-Präsidentin. Stefan Manser-Egli, Sanija Ametis Co-Chef, erklärte, der nationale Vorstand habe den Fall «mehrfach und intensiv» diskutiert und stehe trotz der «unangemessenen Aktion» weiter hinter Ameti.

Sanija Ameti selbst schweigt weiterhin öffentlich, nachdem sie sich kurz nach dem Vorfall entschuldigt hatte. Laut Manser-Egli hat die Welle an Reaktionen Ameti gesundheitlich belastet, weshalb sie derzeit eine Pause einlege.