Das Team des gewählten US-Präsidenten Donald Trump befasst sich mit einem Waffenstillstandsvorschlag von Viktor Orbán. Der Plan des ungarischen Ministerpräsidenten sieht eine Weihnachtspause im Ukraine-Konflikt sowie einen grossangelegten Gefangenenaustausch vor.

Orbán traf Trump und dessen designierten Sicherheitsberater Mike Waltz Anfang Dezember in Florida, bevor er den Plan in einem Gespräch mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin vorstellte. Der Kreml bestätigte, dass Moskau Vorschläge zu einem Gefangenenaustausch an die ungarische Botschaft übermittelt habe.

Trump, der wiederholt erklärt hat, den Ukraine-Krieg zu beenden, sieht in einer möglichen Waffenruhe einen ersten Schritt. «Wir schauen uns das genau an», sagte der künftige Sicherheitsberater Waltz im Interview mit CBS News. Orbán habe bewiesen, dass er über gute Kontakte sowohl zu Trump als auch zu Moskau verfüge.

Die Ukraine lehnt den Plan jedoch kategorisch ab. Ungarns Aussenminister Péter Szijjártó bestätigte, dass eine Anfrage Orbáns für ein Telefonat mit Selenskyj in ungewöhnlich scharfer Weise abgelehnt worden sei.

Selenskyj bezeichnete Orbáns Initiative als Versuch, sich persönlich zu profilieren. Der ukrainische Präsident beharrt auf seiner eigenen Zehn-Punkte-Friedensformel, die unter anderem die Wiederherstellung der ukrainischen Grenzen von 1991 vorsieht. Diese Forderungen werden vom Kreml jedoch als «realitätsfern» zurückgewiesen.