Bei den diesjährigen eidgenössischen Wahlen steht für die SVP der Kampf gegen den Gender-Wahn und die Woke-Ideologie ganz oben auf der Traktandenliste. «Unter dem Deckmantel der Toleranz will uns Links-Grün vorschreiben, wie wir zu reden, zu denken und zu handeln haben», schimpfte die Volkspartei eben noch.

Programmchefin Esther Friedli hat den Kreuzzug gegen die Verhunzung der Sprache gewissermassen zur Chefsache erhoben und meint: «Die immer extremeren Forderungen greifen unsere freiheitlichen Werte an. Dieser Entwicklung müssen wir entschieden entgegentreten.»

Ganz anderer Meinung ist offenbar die Juristin Nina Fehr Düsel, die sich am 22. Oktober auf einem hoffnungsreichen Listenplatz für die SVP um ein Nationalratsmandat bewirbt. Obwohl sie noch nicht gewählt ist, schmückt sie sich bereits mit dem ersehnten Titel. Aber sie nennt sich weder Nationalrat noch Nationalrätin, sondern – «Nationalrät/In».

Wie die ansonsten so sprachempfindsamen Parteikollegen dieses fehr-düselsche Wortmonster kommentieren, ist bis zur Stunde noch unbekannt.