Sie nennen sich «Tyre Extinguishers» (Reifenlöscher) und stellen sich über das Recht – und sie beanspruchen die moralische Vollkommenheit.

Die Klimaaktivisten ziehen durch die Strassen und lassen die Luft aus Reifen von unliebsamen Autos. Besonders in ihrem Fokus sind die sogenannten Sports Utility Vehicles (SUV), grosse Geländewagen, die auch im Stadtverkehr verwendet werden.

Offenbar fehlen den Aktivisten mittlerweile aber die guten Gründe dafür, ihre Aktionen zu legitimieren. Anders ist es nicht zu erklären, dass sie am Wochenende den ersten Geburtstag ihrer Vereinigung zum Anlass nahmen, in diversen europäischen Ländern ihre illegalen Taten zu inszenieren und Reifen zu «entlüften».

Unter anderem gingen sie im Zürcher Seefeld ans Werk, wo am Morgen dreissig Autofahrer ihre Wagen mit «Plattfüssen» vorfanden.

In einem Bekennerschreiben brüsten sich die Umwelt-Ideologen mit ihren feigen Taten: «Happy Birthday für uns. Letzte Nacht haben wir nochmals 30 SUVs aus dem Verkehr gezogen. Das Seefeld ist ein wahrer Genuss.»

Weil die Zürcher Regierung keine ernsthaften Anstalten mache, dem SUV-Problem zu begegnen, seien weitere Aktionen geplant: «Wir werden wiederkommen, bis SUVs aus der Stadt verbannt sind, mehr und sichere Fahrradwege gebaut werden und der ÖV in der Stadt kostenlos ist.» Die abschliessende Bemerkung tönt wie ein pietätloser Witz: «SUVs sind ein Produkt des Krieges.»

Aufgrund der Strafanzeige eines Geschädigten wird sich die Stadt mit der Angelegenheit intensiver befassen müssen. Dass dabei aber etwas rauskommt, ist kaum zu erwarten. Die rot-grüne Regierung ist schliesslich nicht dafür bekannt, die eigenen Wähler zu massregeln.

Trotzdem bleibt dem Beobachter aus der Halbdistanz die Hoffnung, dass es mit diesen Nachtbubenstreichen (und Nachtmädchenstreichen) bald ein Ende hat. Denn bei einer Gruppierung, die nur noch mit hinterhältigen und destruktiven Aktionen auf sich aufmerksam machen kann, liegt ein Verdacht nahe: Die Luft ist draussen!