Die digitale Zugangslösung Onelog, die von einer Allianz der grössten Schweizer Medienhäuser betrieben wird, ist Ziel eines schweren Cyberangriffs geworden. Laut Berichten von Inside Paradeplatz konnten sich seit mehreren Tagen weder Leser, Abonnenten noch Kommentarschreiber auf der Plattform anmelden. Betroffen sind der Blick, der Tages-Anzeiger und auch die SRG. Alle hinterlegten E-Mail-Adressen, die für personalisierte Werbung und Nutzerprofile genutzt werden, sind gemäss Berichten «gelöscht» und könnten in die Hände der Hacker gelangt sein.
Für Marc Walder, CEO von Ringier und federführender Kopf hinter Onelog, ist der Angriff ein schwerer Schlag, schreibt Inside Paradeplatz. Onelog galt als seine Vision, die digitale Medienlandschaft der Schweiz unter einem zentralen Login zu vereinen.
Ein Verantwortlicher des Projekts betonte gegenüber Inside Paradeplatz, man habe bisher keine Forderungen der Angreifer erhalten. Die Ermittlungen, ob neben den Zugangsdaten auch weitere sensible Daten heruntergeladen wurden, seien «noch im Gange».
Hinter den Kulissen herrscht derweil hektische Betriebsamkeit, um den Schaden zu begrenzen und die Systeme wieder online zu bringen. Onelog wurde als «sichere und zentrale» Lösung vermarktet, die strengen Datenschutzrichtlinien folgen sollte. Doch nun sei der «Worst Case» für das Projekt und alle angeschlossenen Medienhäuser eingetreten, resümiert Inside Paradeplatz.
Der Angriff auf Onelog betrifft fast die gesamte Medienlandschaft der Schweiz. Neben den etablierten Playern sind auch die Handelszeitung, Finanz und Wirtschaft sowie die welschen Titel von Tamedia involviert. Weitere Produkte der CH Media sowie die NZZ sollen «demnächst» an die Plattform angebunden werden.
Nicht betroffen ist die Weltwoche. Das Wochenmagazin ist nicht bei Onelog dabei.
Vor ca. 5 Wochen war eine Umleitung bei der Luzerner Zeitung (LZ) und NZZ a.S. nur über eine Mail-Reklamation möglich. Nun kann man bei der LZ wieder umleiten, es dauert nun aber 4 Wochentage, früher 2 Arbeitstage! Bei der NZZ a.S. kommt nach dem Login eine Seite mit der Aufforderung mit Kosten zu bestimmten Zeiten zu telefonieren, zu chatten mit Antwort innert 24 h oder zu mailen. Der bisherige Zugang blieb bis gestern gegen Mitternacht verwehrt mit langer Wartezeit. J.B.Albers, Müswangen
Kundendaten in den Händen von Hackern? Warum setzen Sie ein Fragezeichen? Es ist eine Tatsache, dass diese Firmen gehackt wurden.
„… wurde als «sichere und zentrale» Lösung vermarktet …“ - genau das gleiche sagt man in D über die „Sicherheit“ der elektronischen Patienten-Akte … Vorgestern erst las ich kopfschüttelnd, dass angeblich mit großer Mehrheit (wahrscheinlich die gleichen Naiv-Verpeilten, die jahrelang zerstörende Regierungen wählten) das System e-PA angenommen wurde, nur relativ wenige widersprachen. Und wer sind nun diese Hacker? Noch kein empörter Aufschrei „Die Russen waren‘s!!“??