«Der Coup des Gerhard Pfister» – «Die Bundesratsstrategie des heimlichen Wahlsiegers Mitte: Zuwarten und zuschlagen» – «Die Mitte übertraf am vergangenen Sonntag ihr Wahlziel».

So und ähnlich tönten in den letzten Tagen die Schlagzeilen.

Die Medien waren geradezu vernarrt in den Wahlsieg der ehemaligen CVP. Damit mussten sie nicht über den grössten Gewinner und die Gründe sprechen, weshalb die SVP zulegen konnte.

Und zweitens ist die Mitte in der vergangenen Legislatur in entscheidenden Fragen der Sozialpolitik immer weiter von FDP und SVP weggerückt – und der SP näher gekommen. Entsprechend ist sie im linken Lager populär.

Und jetzt das: Das Bundesamt für Statistik hat sich peinlicherweise verrechnet.

Die FDP liegt wieder vor der Mitte – mit 14,3 gegen 14,1 Prozent.

Der Zuwachs der Partei von Parteipräsident Pfister beträgt noch bescheidene 0,3 Prozentpunkte. Die SVP legt noch um 2,3 Prozentpunkte auf 27,9 Prozent zu, die SP um 1,5 Prozentpunkte auf 18,3 Prozent, die Freisinnigen verlieren 0,8 Prozent und kommen, wie erwähnt, auf 14,3 Prozent.

Die grossen Verlierer bleiben die Grünen mit einem Minus von 3,4 Prozentpunkten auf 9,8 Prozent.

Berücksichtigt man den jahrzehntelangen Niedergang der früheren CVP, steht fest: Viel zu feiern haben Pfister und Co. nicht. Die Mitte bleibt die Nummer vier im Land und damit auch der Juniorpartner im Bundesrat.