Kurz nach 19 Uhr am Donnerstagabend war es so weit: Das mit viel Nebengeräuschen angekündigte Gespräch zwischen der AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel und Elon Musk wurde auf dessen sozialem Netzwerk X ausgestrahlt.

Inhaltlich wurde man kaum überrascht. Um die Zuhörer aus anderen Ländern ins Boot zu holen, umschrieb Alice Weidel zunächst den Zustand von Deutschland, das Erbe von Angela Merkel, die Verfassung der aktuellen Regierung und das Programm der AfD. Energiekrise, Steuerbelastung, Kriminalität, überbordende Bürokratie: Im schnellen Takt wurden diverse Schlüsselthemen angesprochen.

Weidel reagierte auch auf die Versuche, die AfD in die Nähe der Nazis zu rücken und betonte, es gebe keine Schnittstellen zur Politik von Adolf Hitler. Dieser sei in erster Linie Sozialist und Kommunist gewesen.

Elon Musk wiederholte seine bereits früher geäusserte Meinung, dass nur ein Wahlsieg der AfD Deutschland retten könne. Zu einem eigentlichen Wahlwerbespot geriet die Sendung aber nicht, weil sie sehr viel mehr ein Gespräch als ein Interview war. Alice Weidel spielte den Ball immer wieder zurück zu Elon Musk und zeigte sich beispielsweise interessiert an dessen Visionen rund um den Mars.

Die traditionellen Medien, die im Vorfeld starke Bedenken geäussert und eine unzulässige Einmischung aus dem Ausland in die deutsche Innenpolitik befürchtet hatten, reagierten unterschiedlich auf die Ausstrahlung.

Mehrere Onlineausgaben boten einen Liveticker, der das Gesagte wiedergab. Andere deckten das Gespräch selbst kaum ab und kommentierten stattdessen die Tatsache, dass es überhaupt stattfinden konnte, und welches die Konsequenzen für Deutschland vor den Wahlen sein könnten.