Die Taliban haben neue Vorschriften für männliche Mitarbeiter der Vereinten Nationen in Afghanistan erlassen. Laut einem Bericht des Onlineportals Amu.tv müssen Uno-Angestellte sich ab sofort Bärte wachsen lassen – andernfalls drohe ihnen Gefängnis.

Die Anweisung kam von der «Abteilung für Laster und Tugend» der Taliban, die Uno-Mitarbeiter besuchte und die neue Regel verkündete. Dies ist ein weiterer Schritt der Islamisten, die bereits Frauen von der Uno-Arbeit ausgeschlossen haben.

Seit der Machtübernahme der Taliban im August 2021 wurde die Arbeit internationaler Hilfsorganisationen zunehmend erschwert. Laut Uno-Berichten behinderten die Taliban zuletzt 164 Hilfseinsätze – ein Anstieg von 56 Prozent innerhalb eines Monats. Viele humanitäre Projekte mussten bereits gestoppt werden.

Besonders hart trifft die Taliban-Politik weiterhin afghanische Frauen. Sie dürfen nicht arbeiten, kaum sprechen und unterliegen strikten Kleidungs- und Sichtbarkeitsverboten. Ein neues Dekret verbietet sogar Fenster, durch die Frauen von aussen zu sehen wären – mit der Begründung, dies könne «zu obszönen Handlungen führen».