Wladimir Putin übergibt das Kommando im Krieg gegen die Ukraine einem neuen General: Alexander Dwornikow.
Nach den bisherigen Misserfolgen der russischen Armee soll er dafür sorgen, dass die Invasion des Nachbarlandes – aus russischer Sicht – ein Erfolg wird.
Die Ernennung bedeutet für die ukrainische Zivilbevölkerung noch mehr Elend als bisher: In Syrien, wo Dwornikow ab 2015 im Auftrag Putins den Aufstand gegen das Regime von Baschar al-Assad bekämpft hat, um im Bürgerkrieg dessen Herrschaft zu retten, ging Dwornikow brutal gegen Zivilisten vor, in Kooperation mit Assads Luftkriegen und Belagerungen von Städten.
«Schlächter von Syrien» nannte man Dwornikow, und er wurde seinem Übernamen in makabrer Weise gerecht: Unter seinem Kommando wurden syrische Städte, Spitäler und Wasserwerke zerstört. Seine Kampagne der verbrannten Erde verfolgte er ohne Rücksicht auf Verluste. 25.000 Zivilisten kamen laut lokalen Quellen von 2015 bis zum vergangenen März bei Luftangriffen auf syrische Ortschaften ums Leben.
In den vergangenen Wochen hat Dwornikow die Truppen im Süden und im Osten der Ukraine befehligt. Nachdem Putin seine Soldaten aus den Vororten von Kiew abgezogen hat, konzentriert sich Moskau nach Angaben westlicher Geheimdienste auf die Unterwerfung des Südens und des Ostens der Ukraine, wo Dwornikow bereits das Kommando gehabt hat.
So brutal sein Einsatz im Syrien-Krieg war, Dwornikow wurde geehrt: Von Präsident Putin erhielt er die Auszeichnung «Held der Russischen Föderation».
Eine verständliche Personalie, nachdem die EU nach der am Wochenende getwitterter Aussage ihres Außenbevollmächtigten Josep Borrell diesen Konflikt nicht mehr am Verhandlungstisch lösen, sondern "auf dem Schlachtfeld gewinnen" will. Für die Schlachtfelder braucht es keine Diplomaten, sondern eben "harte Hunde". Leider.