In Deutschland beziehen so viele Rentner wie noch nie Sozialhilfe. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes waren im Juni bundesweit etwa 730.000 Menschen auf diese Leistung angewiesen – ein neuer Höchststand.

Damit setzt sich ein langfristiger Trend fort: Innerhalb eines Jahres ist die Zahl um 37.000 Personen gestiegen. Im Vergleich zu 2015 beträgt der Anstieg rund 39 Prozent. Besonders betroffen sind die Bundesländer Niedersachsen und Schleswig-Holstein, wo die höchsten Zahlen verzeichnet wurden.

Die Gründe für diesen Anstieg sind vielfältig. Zum einen nimmt die Anzahl der Rentner insgesamt zu, zum anderen decken viele Renten nicht mehr den Lebensunterhalt. Zudem erhalten zahlreiche Menschen im Rentenalter Leistungen der Grundsicherung, ohne eine Rente aus der gesetzlichen Rentenversicherung zu beziehen. Auch der Zuzug von Flüchtlingen – insbesondere aus der Ukraine – spielt eine Rolle.

Sozialverbände gehen davon aus, dass die Dunkelziffer der Altersarmut noch deutlich höher liegt. Viele Betroffene verzichten auf ihre Ansprüche – oft aus Scham oder Unwissenheit. Experten sehen in den aktuellen Zahlen einen weiteren Beweis für das Versagen der aktuellen Rentenpolitik.