Wer steht in Deutschland auf der Bremse?

Na wer wohl? Olaf Scholz. So trompeten Politik und Publizistik. Das Land will einen Regierungswechsel – und er ziert sich.

Besonders laut ruft Friedrich Merz. Klar, er will Kanzler werden.

Doch dazu muss er nicht auf Scholz warten. Er hat es selber in der Hand – mit einem konstruktiven Misstrauensvotum im Bundestag.

Gewinnt er es, kann er stracks vom Abgeordnetenpult auf die Regierungsbank wechseln. Scholz tritt den umgekehrten Weg an. Schon dagewesen. So stürzte Helmut Schmidt.

Aber warum tut Merz es nicht? Weil er sich, seine Partei und das ganze Land mutwillig lähmt.

Gewählt werden könnte er nur mit den Stimmen der AfD. Aber die ist ja toxisch. Im Denken der Mainstream-Politik existiert sie gar nicht. Deshalb gibt es kein Misstrauensvotum.

Wie unverantwortlich das ist, lässt sich in Sachsen und Thüringen besichtigen. Dort könnte man bürgerliche Regierungen aus CDU und AfD bilden – wie es die Wähler gerne sähen. So aber wird der um ein Gliedmass amputierte Staat zum hilflosen Invaliden.

Nur mit einer bürgerlichen Koalition kann eine Wende gelingen. So lange Merz dies ausschliesst, wird sich nichts ändern.

Oder glaubt jemand im Ernst, dass eine schwarze Ampel aus CDU, SPD und Grünen anders regieren würde als das jetzt ausgeknipste Modell?