Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider hat kein Problem mit der Zehn-Millionen-Schweiz. Dies sei eine künstliche Grenze, sagt sie.

Stattdessen findet sie, die Zuwanderung habe viele positive Seiten: Sie helfe gegen Fachkräftemangel und trage zum Wohlstand bei. Und: Im Jura habe es jedenfalls noch viel Platz. Dies offenbarte sie in einem Interview dem Sonntagsblick.

Es sind genau solche Aussagen, die viele Menschen dazu bringen, nicht mehr abzustimmen. Es ist aber vor allem unverschämt, wie eine Bundesrätin den Willen der Bevölkerung komplett ignoriert: Vor acht Jahren hat die Mehrheit der Schweizer Stimmbürger mit dem Ja zur Masseneinwanderungs-Initiative klar zum Ausdruck gebracht, dass man keine hohe Zuwanderung wünscht.

Was seither geschehen ist, kann man nur als Skandal bezeichnen: Im letzten Jahr wuchs die Schweiz um die Grösse der Stadt Basel, in diesem Jahr wahrscheinlich um die der Stadt Bern. Die Schweiz verwandelt sich langsam, aber stetig in einen Ort, in dem man nicht mehr gerne lebt.

Die Behauptung, die Zuwanderung – also auch die zirka 100.000 Asyl- und Schutzsuchenden, die wir im letzten Jahr aufgenommen haben – würde unseren Wohlstand mehren, sie sei quasi ein Rezept gegen den Fachkräftemangel und würde zum Wohlstand beitragen, ist einfach nicht wahr. Sie schafft tatsächlich mehr Probleme, als sie löst.

Aufgrund der niedrigen Erwerbsbeteiligung von Asylsuchenden und der hohen Inanspruchnahme von Sozialleistungen kosten diese Menschen auch weitaus mehr, als sie an wirtschaftlichen Mehrwert einbringen.

Der mausarme Heimatkanton von Bundesrätin Baume-Schneider darf aber gerne ein paar Tausend Asylsuchende zusätzlich aufnehmen, wenn die prominenteste Jurassierin meint, mit Zuwanderern lasse sich der Wohlstand mehren und in ihrem Kanton habe es noch Platz genug.