Bayern ist mit 13,4 Millionen Einwohnern das bevölkerungsmässig zweitgrösste Bundesland. Seit dem Zweiten Weltkrieg hat sich Bayern von einem Agrarland zu einem Industriestandort erster Güte hochgearbeitet. Gemessen an der Wirtschaftsleistung belegt Bayern mit einem Anteil von 18,5 Prozent am deutschen BIP hinter Nordrhein-Westfalen (20,5 Prozent) Rang zwei.
Seit 1957 stellt die CSU ununterbrochen den Ministerpräsidenten. Allerdings musste die CSU mittlerweile Koalitionen eingehen. Seit 2018 hält die CSU zusammen mit den Freien Wählern (FW) 109 der 205 Parlamentssitze. Die Freien Wähler mit ihrem Vorsitzenden Hubert Aiwanger geniessen in der Landbevölkerung grossen Rückhalt. Aber er ist diese Tage wegen eines antisemitischen Flugblatts aus der Jugendzeit in eine Medien-Schmutzkampagne geraten.
Gemäss der letzten Umfrage vom 24. August werden die regierende CSU und die FW zusammen 1,2 Prozentpunkte gewinnen. Die CSU würde 0,8 Prozentpunkte zulegen und käme auf 38 Prozent, die FW gewännen, Stand jetzt, 0,4 Prozentpunkte und hätten neu 12 Prozent Wähleranteil.
Umgekehrt sollen die Grünen am meisten einbüssen, nämlich 2,6 Prozentpunkte, die Partei käme noch auf 15 Prozent. Die SPD dürfte minim um 0,3 Prozentpunkte auf 10 Prozent zulegen.
Auch in Bayern könnte die AfD den grössten Zuwachs verbuchen, voraussichtlich 1,8 Prozentpunkte. Die Oppositionspartei würde neu auf 13 Prozent Wähleranteil kommen. Damit würde sie die Freien Wähler überholen und in Bayern zur drittstärksten Partei aufrücken.
Die FDP wird mit nur noch 4 Prozent Wähleranteil (minus 1,1 Prozentpunkte) möglicherweise aus dem Landtag fallen und die Linke mit nur 2 Prozent (minus 1,2 Prozentpunkte) den Einzug erneut nicht schaffen.
Lange Zeit schien es so, als ob sich CSU-Ministerpräsident Markus Söder entspannt zurücklehnen könnte, weil ihm die leistungsschwache Ampel-Koalition in Berlin die Wähler förmlich zutreibe. Doch seit einigen Wochen streiten sich die Union und CDU-Parteichef Friedrich Merz öffentlich über den Umgang mit der AfD. Die Folgen: Der CSU fehlt es in Bayern an Rückenwind.
Noch besorgniserregender ist jedoch die Wirtschaftslage: Die Auftragsbücher leeren sich, und die Industrie produziert weniger. Die für Bayern wichtige Autobranche steckt teilweise in einer Strukturkrise. Deshalb hat Söder ein wirtschaftliches Sofortprogramm angekündigt. Auch die Energieversorgung und die Energiepreise sind ein Wahlkampfthema. Im ARD-Sommerinterview kündigte Bayerns Ministerpräsident den baldigen Bau der ersten Kernfusionsanlage an. Aber schon tags darauf meldete das Münchner Energie-Start-up-Unternehmen Marvel Fusion seinen Wegzug in die USA, weil nur dort zahlungskräftige Investoren – beispielsweise das US-Energieministerium – für Kernfusions-Anlagen zu finden seien. Auch Söders Idee, im Jahr 2025 acht abgeschaltete Kernkraftwerke wieder reaktivieren zu wollen, ist eher Wunschdenken und kaum durchsetzbar.
In Hessen wurde letztmals im Oktober 2018 gewählt. Dort regiert eine CDU/Grünen-Mehrheit (69 Sitze von 137 Mandaten). Sie würde gemäss Umfragen 2,2 Prozent zulegen. Die Gewinne würde jedoch die CDU einbringen (plus 4 Prozentpunkte), während die Grünen auch in Hessen 1,9 Prozentpunkte auf noch 18 Prozent einbüssen sollen. Die SPD würde gemäss jüngster Umfrage nur marginale 0,2 Prozentpunkte auf 20 Prozent zulegen. Nachdem die AfD temporär sogar Stimmenverluste zu befürchten hatte, hat der Wind nun auch in Hessen gekehrt, und sie könnte 1,9 Prozentpunkte auf 15 Prozent hinzugewinnen. Ungemütlich wird es für die Linke, die mit 3 Prozent aus dem Landtag fallen dürfte, während die FDP mit 6 Prozent noch knapp im Landtag verbliebe (minus 1,5 Prozentpunkte).
Bayern und Hessen sind für die AfD steiniges Gelände. Die Medien werden wohl eine Stagnation oder nur leichte Zugewinne der AfD als Ende des Aufstiegs bejubeln. Dass die AfD in Bayern keinen derartigen Höhenflug verzeichnet wie in Restdeutschland hat aber damit zu tun, dass eine zweite bürgerliche Partei, die Freien Wähler, all jene unzufriedenen konservativen Stimmen auffängt, die die CSU verlassen, sich aber dennoch nicht der medial geächteten AfD anschliessen wollen.
Bereits in sechs Wochen wissen wir es genau.
Ich befürchte das meine Landsleute schlichtweg zu einfältig sind um zu erkennen, für wie dämlich ihre Politiker sie halten. Die werden sich erst bewegen wenn sie Fußballverbot in jeglicher Form erhalten und man ihnen das Auto wegnimmt.
Warum wird Madam Chaebly (ich weiß gerade nicht, wie sie sich schreibt) nicht auch so geächtet, nieder gemacht und verurteilt wie Aiwanger?
Ob Herr Söder noch irgendetwas gewinnt, ist einzig und allein von der Intelligenz der bayrischen Landsleute abhängig, sie sind gefragt, hinter die Fassade des großen Blenders zu schauen und zu sehen, wer da wirklich hinter steckt. Ein Wetterfahne, die sich im Wind dreht und plappert, was gerade Mainstream ist. Angefangen von illegaler Einwanderung, über Impfpflicht, bis hin zu Waffen für die Ukraine. Er ist einfach nur abstoßend.