Angefangen hatte es damit, dass die Armee bekanntgab, sie müsse auf die im Publikum beliebten Flugshows verzichten. Armeechef Thomas Süssli begründete den Entscheid in einem Interview mit Radio SRF, die Armee stecke in einer Finanzklemme. Nun berichtet der gleiche Sender, dass die Armee in den letzten Jahren über ihre Verhältnisse gelebt hat. Dem Militär fehle nun das Kleingeld dafür, bereits gekaufte Rüstungsgüter zu bezahlen. Was für ein Hohn. Wollen wir uns tatsächlich vor der Welt blamieren? Was ist eigentlich los in diesem Land?

Wegen des Krieges in der Ukraine sind unsere Politiker von links bis rechts inklusive Landesregierung seit zwei Jahren am Hyperventilieren. Ständig ist von dieser angeblichen Zeitenwende die Rede und dass wir unsere Freiheit verteidigen müssten. Welche Horrorszenarien hat man nicht bemüht, um uns einzutrichtern, wir müssten uns gegen die «bösen Russen» verteidigen, als stünde ein Angriff unmittelbar bevor.

Verteidigungsministerin Viola Amherd müsste seit langem auf den Putz hauen, dass man ihr die Gelder spricht, die man versprochen hat. Hat man sie in Interviews je klagen hören, ihr Militär könne die beschaffte Munition wegen Budget-Engpässen nicht mehr berappen?

Sie nervte uns seit Monaten vielmehr mit ihren abenteuerlichen Nato-Plänen und einer Aufblähung des VBS. Statt mit ihrem Staatssekretariat für Sicherheitspolitik potemkinsche Dörfer aufzubauen, die uns teuer zu stehen kommen werden, sollte sie endlich dafür sorgen, dass unsere Armee verteidigungsfähig wird und nicht zum Trachtenverein mutiert, zu dem sie die Linken gerne degradieren möchten.

Dafür sind auch die notwendigen Gelder bereitzustellen. Denn es ist eine etwas steile These, zu behaupten, man müsse im Bundeshaushalt sparen, wo man doch das Geld mit beiden Händen zum Fenster hinauswirft. Wer achtzehn Millionen superteure Corona-Impfdosen im Wert von mehreren Hundert Millionen Franken wegen des Verfalldatums entsorgen muss, hat auch genug Geld für die Verteidigung des Landes.