Die Briten waren wieder mal die Ersten, jetzt ziehen Deutsche und Franzosen nach.

Der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj unterzeichnet bilaterale Beistandsabkommen mit Berlin und Paris.

Die Verträge werfen einerseits Fragen auf, andererseits geben sie Antworten.

Zunächst die Antwort: Eine Nato-Mitgliedschaft kann sich Kiew abschminken. Denn die bilateralen Abkommen sind als Ersatz für eine Übergangszeit gedacht.

Übergang ist ein dehnbarer Begriff. Russland hat den ersten Erfolg erzielt.

Fraglich ist indes, was in den Verträgen steht. Schliessen sie eine Beistandsgarantie nach Art des Artikels 5 der Nato-Charta ein? Nur dass dann «nur» die Bundeswehr in die Ukraine eilt und nicht das ganze Bündnis? Das dann allerdings aktiv werden müsste, wenn auf deutsche Soldaten geschossen wird?

Es könnte also um Deutschlands Existenz gehen. Daher ist es gewissenlos, heimlich weitreichende Verträge abzuschliessen – ohne Prüfung und Genehmigung durch das Parlament.

Ach ja, noch etwas sollte zu denken geben. Die USA planen wohl keinen derartigen Vertrag. Mit den Folgen des Ukraine-Abenteuers sollen sich die Europäer herumschlagen – nicht nur finanziell.