Oh, das wird aber gar nicht gut ankommen. Ursula von der Leyen kann sich auf einiges gefasst machen, wenn sie Ende der Woche in Kiew zum Rapport antritt.
Denn die EU-Chefin hat nicht das von Wolodymyr Selenskyj erwartete Gastgeschenk dabei: den raschen Beitritt.
Zuletzt stellte man sich in Kiew zwei Jahre vor.
Daraus wird wohl nichts. Der Entwurf des Schluss-Communiqués für den EU-Ukraine-Gipfel, den das Nachrichtenportal Politico einsehen konnte, strotzt vor ostentativer Unbestimmtheit. Erst wenn Kiew alle Bedingungen erfüllt habe, werde Brüssel weitere Schritte überlegen. Konkrete Termine? Null.
Auf Ursula von der Leyen und Ratspräsident Charles Michel geht dieser späte Anflug von Realismus freilich nicht zurück. Sie überbieten sich geradezu, so EU-Insider, wer Selenskyj noch mehr bietet. Es sind westeuropäische Staaten, die auf die Bremse steigen – sehr zum Unmut von Balten und Polen.
Wie Selenskyj reagieren wird, kann man sich vorstellen.
Wieso drängt sich nur das Bild eines verzogenen Kindes auf, das sich auf den Boden wirft und mit den Fäusten auf den Teppich eindrischt?
Ukraine und EU, dazwischen liegen Lichtjahre! Aber auch ohne Mitgliedschaft kostet es die EU Milliarden Euros. Dazu das Geld das einzelne Staaten verschenken. Oder glaubt jemand, dass das Geld zurückfließt? Deutschlands Panzergeschenk so um die 100 Millionen. Die Amis sind da schon pfiffiger, die leihen die Waffenlieferungen nur, wollen dafür Dollars. Wenn man jetzt noch glaubt, die Ukraine könnte das jemals bezahlen, gibt es nur einen der bezahlt - EU! Geschäftsidee Made in USA!
Ich sehe das Bild und frage mich: Wer ist korrupter von beiden?
Es scheint doch noch Normal-Denkende in Westeuropa zu geben, die wenigstens realisiert haben, dass die Ukraine ein Fass ohne Boden ist, egal in welche Organisation man sie aufnimmt. Herr Koydl, mich interessiert, welche "westeuropäischen Staaten es waren, die auf die Bremse stiegen". Gehört Ungarn zu Westeuropa? VdL hat als Trostpflaster Selenskyj ja weitere Milliarden versprochen, Geld, das sie gar nicht hat. Da interessiert mich, von wem sie dazu ermächtigt wurde - von mir jedenfalls nicht.