Oh, das wird aber gar nicht gut ankommen. Ursula von der Leyen kann sich auf einiges gefasst machen, wenn sie Ende der Woche in Kiew zum Rapport antritt.

Denn die EU-Chefin hat nicht das von Wolodymyr Selenskyj erwartete Gastgeschenk dabei: den raschen Beitritt.

Zuletzt stellte man sich in Kiew zwei Jahre vor.

Daraus wird wohl nichts. Der Entwurf des Schluss-Communiqués für den EU-Ukraine-Gipfel, den das Nachrichtenportal Politico einsehen konnte, strotzt vor ostentativer Unbestimmtheit. Erst wenn Kiew alle Bedingungen erfüllt habe, werde Brüssel weitere Schritte überlegen. Konkrete Termine? Null.

Auf Ursula von der Leyen und Ratspräsident Charles Michel geht dieser späte Anflug von Realismus freilich nicht zurück. Sie überbieten sich geradezu, so EU-Insider, wer Selenskyj noch mehr bietet. Es sind westeuropäische Staaten, die auf die Bremse steigen – sehr zum Unmut von Balten und Polen.

Wie Selenskyj reagieren wird, kann man sich vorstellen.

Wieso drängt sich nur das Bild eines verzogenen Kindes auf, das sich auf den Boden wirft und mit den Fäusten auf den Teppich eindrischt?