Gert Jan Koopman, ein hochrangiger Beamter der EU-Kommission, steht im Mittelpunkt einer Kontroverse: Denn er betreibt neben seinem öffentlichen Amt in Brüssel ein Luxus-Hotel auf Bali. Dies enthüllte das Magazin Politico.

Die EU-Kommission, die eigentlich Interessenkonflikte ihrer leitenden Angestellten überwachen soll, scheint sich wenig für das Bali-Hotel zu interessieren, heisst es im Bericht.

Der Niederländer Gert Jan Koopman, der als einer der wichtigsten und bestbezahlten Beamten der EU-Kommission gilt, verdiene monatlich mehr als 17.700 Euro netto. Zusätzlich zu seiner Tätigkeit als EU-Generaldirektor für Nachbarschaftspolitik und Erweiterungsverhandlungen sei er der Käufer und ehemalige Besitzer des «Munduk Moding Plantation Nature Resort & Spa» auf Bali, das nun in den Besitz seiner Familie übertragen worden sei. Es scheint auch, dass er in die Entwicklung des Hotels involviert ist.

Die EU-Kommission hat erklärt, das Eigentum an einem Hotel werde nicht als Nebentätigkeit angesehen, da es keine Auswirkungen auf die Erfüllung der beruflichen Aufgaben habe. Nach den EU-Regeln müssen alle beruflichen Nebentätigkeiten gemeldet und genehmigt werden, Nebeneinkünfte von mehr als 10.000 Euro sind verboten. Da Vermögen nicht offengelegt werden muss, wird dies als kein Verstoss gegen die EU-Regeln angesehen.

Die EU-Kommission hat bisher keine Massnahmen dafür angekündigt, den Vorwürfen nachzugehen und mögliche Interessenkonflikte zu untersuchen.