Man kann es ausländischen Beobachtern nachsehen, wenn sie Deutschlands politische Klasse für paranoid halten. Sie beschwört ständig die Gefahr, die von der AfD ausgeht. Und tut alles dafür, ihr Wähler zuzutreiben.

Soeben ist Carsten Linnemann mit Wahlwerbung für die Konkurrenz in Erscheinung getreten. Der CDU-Generalsekretär will bei der Bundestagswahl mit Ex-Kanzlerin Angela Merkel werben.

Man dürfe nicht mit der Vergangenheit brechen, warnte er. «Wir leben jetzt nur in einer anderen Zeit.»

Aha.

Merkel gehöre zur CDU, wie die anderen CDU-Kanzler auch. Basta.

Ob die Altkanzlerin das auch so sieht, sei dahingestellt. Sie kappt gerade alle Taue zu jener Partei, die sie als Vehikel auf dem Weg zur Macht nutzte.

Wenn sie sich doch breitschlagen lässt, Wahlkampf für den von ihr verachteten Friedrich Merz zu machen, kann sich die AfD freuen. Unvergessen das Stossgebet des damaligen Parteichefs Alexander Gauland für einen langen Verbleib der Kanzlerin im Amt. Denn sie sei Garant für den Erfolg der AfD.

Er konnte ja nicht ahnen, dass ihr Nachfolger noch hilfreicher sein würde.