Die sogenannte Brandmauer macht es gut möglich, dass sich die CDU, wahrscheinliche Wahlsiegerin am nächsten Sonntag, danach mit SPD und Grünen zusammentun muss, um eine Mehrheit zu erreichen.

Schwarz-Rot-Grün wäre das Resultat, und diese Farben finden sich auch in der Flagge von Kenia. Deshalb war es einst üblich, eine solche Regierung als «Kenia-Koalition» zu bezeichnen.

Allerdings ist Kenia nicht das einzige Land mit dieser Farbkombination. Malawi kennt sie auch, dort kommt eine aufgehende rote Sonne dazu. Sambia hat als Grundlage Grün mit einem Block aus drei Streifen in Rot, Schwarz und Orange – kommt auch fast hin. Und die Demokratische Arabische Republik Sahara führt neben Schwarz, Rot und Grün noch das neutrale Weiss in der Fahne.

Am Naheliegendsten wäre allerdings Afghanistan. Dessen Flagge widerspiegelt die mögliche deutsche Regierungskoalition mit drei vertikalen Streifen in Schwarz, Rot und Grün genauso perfekt wie Kenia.

Nüchtern betrachtet hat Deutschland derzeit sehr viel mehr Anknüpfungspunkte an Afghanistan als an Kenia. Kaum ein Kenianer beherrscht die Schlagzeilen, ganz im Gegenteil zu Afghanen. Und kein Land in der gesamten EU bietet so vielen Menschen aus Afghanistan Zuflucht wie Deutschland.

Sollte die CDU, wie zu vermuten ist, in einer neuen bunten Koalition und unter Ausschluss der AfD die bisherige Migrationspolitik fortsetzen, drängt sich die Bezeichnung «Afghanistan-Koalition» förmlich auf. Neuankömmlinge von dort, die zahlreich zu erwarten sind, würden sich dann umgehend zu Hause und integriert fühlen.