Wer mit Chat GPT arbeitet, hat es vielleicht schon einmal festgestellt: Im Zweifelsfall tendiert die künstliche Intelligenz (KI) hinter dem Chatbot zu linken Positionen. Die Maschine entpuppt sich als regelrechter Gutmensch in Zeitgeist-Fragen.

Ronnie Grob, Chefredaktor des Magazins Schweizer Monat, wollte es nun ganz genau wissen. Er fütterte Chat GPT mit Fragen von Smartvote, der Website, die auf Grundlage von politischen Positionen Wahl-Empfehlungen abgibt.

Die Antworten auf dreissig Fragen liefern ein deutliches Bild. Mit konservativen Haltungen kann Chat GPT nichts anfangen. Links-Grün steht dafür hoch im Kurs.

Die KI hält beispielsweise die Einführung eines dritten Geschlechts in der Schweiz für ebenso selbstverständlich wie strengere Kontrollen der Lohngleichheit der Geschlechter.

Beim Parteienvergleich mit den Antworten zu den Nationalratskandidaten im Kanton Zürich liegt die Übereinstimmung von Chat GPT zur SP bei über 72 Prozent, zu den Grünen bei über 71 Prozent.

Mehr als zu 69 Prozent deckungsgleich ist der Chatbot auch mit der kommunistischen Partei der Arbeit (PdA). Parallelen zur SVP gab es gerade mal in 28,8 Prozent aller Antworten.

Nun hat künstliche Intelligenz selbst weder eine Persönlichkeit noch eine politische Gesinnung. Die Resultate spiegeln nur die Daten, auf die Chat GPT im Internet zurückgreifen kann. Der Chatbot hält für «korrekt», was er am meisten vorfindet.

Die Quellen sind in erster Linie Zeitungsartikel, Universitätsstudien und Wikipedia-Beiträge. Chat GPT bedient sich nicht der Websites von bürgerlichen Parteien und Verbänden oder der Manifeste staatskritischer Kreise.

Solange der Ursprung der Informationen, von Journalisten bis zu Wissenschaftlern, einseitig tickt, wird das auch die maschinelle Intelligenz tun.