Zugegeben, der Scherz über den Mann ist ziemlich alt. Ein Kollege fragt: «Hast du gehört? Am Wochenende war wieder ein Geisterfahrer unterwegs.» Worauf der Mann antwortet: «Einer? Tausende!»

Besser als mit dieser Schmonzette lässt sich die offizielle deutsche Reaktion auf das Ende der Klimakonferenz in Dubai kaum beschreiben. Die Ergebnisse der COP 28 lauten zusammengefasst wie folgt: Im Abschlussdokument findet sich kein phase-out, also der Ausstieg aus den fossilen Energien, sondern nur eine sehr unverbindliche «Abkehr».

Wenn künftig weniger CO2 in die Atmosphäre gelangt, dann liegt das am Ausbau der Kernenergie, den eine Staatenallianz in Dubai bekräftigte. Die Welt wählt also einen Weg, gegen den Deutschland sich mutwillig sperrt. Dass die Delegation aus Berlin in Dubai mit ihrem Sonne-Wind-Plan einsam dastand, lag nicht daran, dass Erdöl-Verfechter die Konferenz, wie Luisa Neubauer klagte, «gekapert» hätten. In Dubai fand schlicht ein Realitätsabgleich statt.

Auf das Resultat reagieren die Grünen samt Umfeld damit, dass sie jetzt wenigstens das deutsche Klima des Selbstbetrugs zu retten versuchen. «Wir freuen uns sehr über den Durchbruch auf der Weltklimakonferenz. Die Weltgemeinschaft hat das Ende fossiler Energien beschlossen», fantasiert die grüne Fraktionschefin Katharina Dröge. Auch Neubauer, die in Dubai wie eine Klimaministerin ohne Mandat auftrat, beteiligt sich an dem Verzweiflungsakt, für das heimische Publikum die COP-28-Schlusserklärung einfach umzudichten.

Wer das Original studiert, der sieht: Die verkorkste deutsche Energie- und Klimapolitik hat das Ende der Sackgasse erreicht.