Anne Hähnig, ehemalige Leiterin der Zeit im Osten und seit wenigen Tagen Redaktionsleiterin von Zeit online, spricht in einem Interview mit dem Onlineportal Kress.de über ihr Verhältnis zur AfD.

Ihre primäre Aufgabe sei die Berichterstattung und «nicht, die AfD kleinzukriegen». Das Publikum wolle wissen, was die Politiker dieser Partei denken. Zudem seien die Medien «doch schon längst keine Gatekeeper mehr», also Türwächter.

Es sei nicht hilfreich, Informationen aus der AfD zurückzuhalten und damit deren Vertreter auf «einschlägige Youtube-Formate oder rechtspopulistische Medien» zu verdrängen.

Es gebe aber Schwierigkeiten bei der journalistischen Arbeit mit AfD-Mitgliedern. Einige würden nicht mit Medienvertretern sprechen, zum Teil werde man nicht an Veranstaltungen zugelassen. Zudem sei «die Zahl offensichtlicher Lügen» höher als bei anderen Parteien.

Sie selbst, so Hähnig, mache aber im Umgang mit der AfD nichts anders und würde auch Hintergrundgespräche der Partei besuchen. Ihr Erfolg mache die Berichterstattung über sie notwendig.