Mehrere Karnevalsumzüge in Deutschland sind wegen erhöhter Sicherheitsauflagen abgesagt worden. Besonders betroffen ist Kempten im Allgäu, wo der für den 1. März geplante Faschingsumzug nicht stattfinden wird, berichtet die Bild-Zeitung. Die Veranstalter sahen sich nicht in der Lage, die geforderten Schutzmassnahmen zu finanzieren. Der Verein «Rottach 97» erklärte: «Der islamistische Terrorismus hat sein Ziel erreicht.»

Auch in Erfurt gibt es drastische Einschränkungen. Thüringens grösster Rosenmontagsumzug fällt aus und wird durch eine Demonstration ersetzt – ohne Wagen, ohne Alkohol. Hintergrund der verschärften Sicherheitsmassnahmen sind unter anderem die Amokfahrt auf einem Magdeburger Weihnachtsmarkt mit sechs Toten sowie anhaltende Terrorwarnungen.

In Nordrhein-Westfalen war zunächst auch der Rosenmontagszug in Neukirchen-Vluyn betroffen. Doch hier konnte eine Einigung erzielt werden: Die Stadt stellte zusätzliche Ressourcen bereit, sodass der Zug nun doch stattfinden kann.

Kritik kommt vom Präsidenten des Bundes Deutscher Karneval, Klaus-Ludwig Fess: «Unser Brauchtum ist in Gefahr.» Er fordert staatliche Unterstützung für die teuren Sicherheitsmassnahmen, da es nicht sein könne, dass Karnevalsvereine zahlen, während Fussballvereine kaum zur Kasse gebeten würden.