Für die einen symbolisieren sie Toleranz, Weltoffenheit und Inklusion, für die anderen sind es Zeichen von Ideologie, queeren Ideen und der Scheinheiligkeit des Zeitgeistes – die Farben des Regenbogens als Sinnbild der LGBTQ-Bewegung.

Die deutschen Fussballer wollten diese an der WM in Katar zum Selbstmarketing und zur politischen Kampfansage dem Gastgeber gegenüber nutzen – und mit der Kapitänbinde der Vielfarbigkeit ihre politische Botschaft platzieren. Doch die Fifa winkte ab – und drohte den Kickern mit Bussen und Forfait-Niederlagen.

Damit war die Sache faktisch erledigt. So stark ist das Rückgrat der Fussball-Millionäre dann doch nicht.

Nun könnte sich das Theater an der Frauen-WM in Australien und Neuseeland ab dem 20. Juli wiederholen. Vor der Abreise nach Down Under platzierte die deutsche Kapitänin Alexandra Popp im Namen des Deutschen Fussball-Bundes das Anliegen, am Turnier mit der Regenbogenbinde aufzulaufen – und bringt damit eine Diskussion wieder in Fahrt, die von der Fifa mit einer einfachen wie nachvollziehbaren Begründung beendet worden war: Sport und Politik (bzw. Religion) dürfe nie vermischt werden.

Man könnte der Fifa eine gewisse Feigheit vorwerfen, doch in diesem Fall hat der Weltverband Recht. Schliesslich ist die WM ein Anlass für die ganze Welt – und nicht nur für Wohlstandsgesellschaften mit ihrer eurozentrischen Sicht.