Sven Lehmann, Queer-Beautragter der deutschen Bundesregierung, äussert sich zum Beschluss der Ampel-Koalition, Georgien und Moldau künftig als sichere Herkunftsländer zu behandeln.

So heisst es in einem Post auf seiner Instagram-Seite: «Ich habe diesem Gesetzesentwurf nicht zugestimmt, da ich das weder mit meinem Gewissen noch mit meinem Amt als Queer-Beauftragter der Bundesregierung vereinbaren kann. Denn für LSBTIQ* ist ein offenes und geoutetes Leben in Sicherheit dort unmöglich. Länder, die LSBTIQ* und andere Minderheiten nicht ausreichend schützen, können nicht als sicher gelten.»

 

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Ein Beitrag geteilt von Sven Lehmann (@_svenlehmann_)

Ich weiss nicht, wann Sven Lehmann das letzte Mal ausserhalb des Berliner Regierungsviertels in Neukölln oder an anderen Orten mit hohem Migrantenanteil unterwegs war, aber wirklich sicher ist Deutschland für Homosexuelle und andere Minderheiten auch nicht mehr.

Binnen vier Jahren hat sich die homophob motivierte Kriminalität hier verdoppelt. 456 Straftaten gegen sexuelle Minderheiten wurden allein 2021 aus der Hauptstadt vermeldet. Nach Bezirken aufgeschlüsselt, führen Kreuzberg und Neukölln die Liste an. Das ergab eine Anfrage der Linksfraktion.

Ähnliches gilt für antisemitische Straftaten. Von bundesweit 80 erfassten antisemitisch motivierten Sachbeschädigungen zwischen dem 7. Oktober und dem 3. November entfielen gemäss einer Auswertung des BKA allein 35 auf Berlin.

Eine weitere Statistik der Berliner Polizei zum Stichtag Montag, 6. November, ergab sogar 57 antisemitisch motivierte Fälle von Sachbeschädigung sowie von 76 weiteren antisemitisch motivierten Straftaten seit dem Terrorangriff auf Israel. Darunter auch Delikte wie Beleidigung, Bedrohung und Volksverhetzung.

Nach Lehmanns Einschätzung müsste man folglich auch Berlin mittlerweile als nicht sicheres Herkunftsland einstufen, in dem ein «offenes und geoutetes Leben in Sicherheit» in weiten Teilen nicht mehr möglich ist.

Die 3 Top-Kommentare zu "Deutschlands Queer-Beauftragter hält Georgien und Moldau für zu unsicher, um als «LSBTIQ* dort ein offenes und geoutetes Leben» zu führen. Wann war er das letzte Mal in Berlin-Neukölln?"
  • 😢◕‿◕😢

    Wieder einer den keiner braucht!

  • olden

    Unsere "Goldstücke" kann man nicht mit Georgien und Moldau vergleichen.

  • oazu

    Offenbar war dieser Queer Beauftragte noch nie in Neu Kölln, wenn er dort sein Missionarentum an den Mann zu bringen gedenkte, würde er wohl kaum noch (lebend) von da zurück kommen.