Nach Drag-Queen-Lesungen im Kindergarten folgt die nächste Zumutung. Drag Queen Ryta Tale betätigt sich als Praktikantin im Klimaschutzministerium. Mit High Heels, Leder-Mini und wasserstoffblondem Haarschopf wird das Bild der Sekretärin aus Billy Wilders «1, 2, 3» oder Kelly Bundys aus «Married with Children» bedient. Blumen giessen, hysterisch in ein Telefon schreien, Fingernägel feilen. Kaum ein Klischee wurde hier ausgespart.

Die Massnahme soll im sogenannten Pride Month als Unterstützung für die sogenannte LGBQT+-Gemeinschaft dienen. Zur Sichtbarmachung wie zur Sensibilisierung und zur Wertschätzung von Minderheiten, welche Unterstützung brauchen sollen. «Gemeinsam sollen Stereotype abgebaut und ein gutes Netzwerk aufgebaut werden», behauptet das Klimaschutzministerium. Vielmehr wurden jedoch Stereotype bestätigt.

Die Opposition fühlt sich vielmehr an Frau Knackerl von der Satiresendung «MA 2412» erinnert. Und sogar aus der linken Reichshälfte kommt Kritik. Der Chefredakteur der Stadtzeitung Falter, Florian Klenk, stellt auf Twitter die Frage: «Kann mir jemand erklären welches Rollenbild diese Kampagne des Klimaschutzministeriums transportieren will? Ist das Satire?» Und das wirtschaftsliberale Blatt Die Presse ortet die Grünen gar in der «Krabbelgruppe».

Grund genug für die FPÖ eine parlamentarische Anfrage an die Klimaschutzministerin zu richten. «Der Nutzen für die Allgemeinheit sei ebenso unklar wie die Kosten für den Steuerzahler, der diese unhaltbare Ideologie- und Klientelpolitik finanzieren musste.» In längstens zwei Monaten muss Gewessler die Kosten offenlegen.