Substanziell, Verstetigung, Balance, Lösungspisten.
Wenn man die Staatssekretärin des Departementes für auswärtige Angelegenheiten (EDA), Livia Leu, über das letzte Sondierungsgespräch mit Vertretern der EU reden hört, wird es einem fast schwindelig.
Ihre Erklärungen zu den laufenden Diskussionen hören sich nämlich an wie das Orakel von Delphi, der Weissagungsstätte des antiken Griechenlands. Dieses gab den Fragestellern häufig rätselhafte Antworten.
Ähnlich verhält es sich mit der Schweizer Chefunterhändlerin für die Beziehungen zur EU.
Man sei dabei, «Lösungspisten» aufzuzeigen. Man müsse eine «Balance» finden. Das Gespräch sei «substanziell» verlaufen. Halbwegs verständlich war bloss die «Verstetigung» des Kohäsionsbeitrages.
Neu ist das nicht. Dass die Schweiz damit liebäugelt, sich den Goodwill der EU mit regelmässigen Zahlungen an die osteuropäischen Mitgliedsländer zu erkaufen, wurde schon verschiedentlich gesagt.
Diese Versprechen von ständigen Zahlungen an die EU-Oststaaten sind keine «Lösungspiste», sonst würde man nicht in den Sondierungsgesprächen feststecken, sondern könnte endlich darauf landen.
Die Tatsache, dass Leu so verklausuliert artikuliert, ist ein untrügliches Zeichen, dass man nicht weiterkommt. Wie lange wollen wir uns das eigentlich noch antun?