Wer am vergangenen Samstag den Eurovision Song Contest gesehen hat, kann aus erster Hand bestätigen: Menschen innerhalb der mehrheitsfähigen Konventionen haben in diesem Wettbewerb kaum eine Chance. Glanz, Glitzer, Glamour sind wichtige Kriterien – aber eine Qualität übertrifft alles: nonbinär!

Oder mit anderen Worten: Wer gewinnen will, muss die LGBTQ-Szene bespassen und darf auf keinen Fall (beispielsweis) dem helvetischen Mittelwert entsprechen: heterogene Veranlagung, zwei Kinder, Reihenhaus.

Im allgemeinen LGBTQ-Hype justiert auch der Blick seine Kriterien für den Durchführungsort des ESC 2025 neu. Einer von vier Kritikpunkten (neben der Flughafennähe, der Hallengrösse und den Hotelkapazitäten): «Die Stadt soll über eine grosse LGBTQ-Partyszene verfügen, denn der ESC geniesst beim queeren Publikum seit langem Kultstatus.»

Das ist ganz schlecht für St. Gallen: In der Klosterstadt hat man mit dem Olma-Gelände und einer neuen Eventhalle zwar eine passable Infrastruktur. Doch die LGTBQ-Szene erhält auf dem medialen Boulevard die Höchststrafe: zero points! Nur wenig besser sieht es diesbezüglich für Bern (1 Punkt) sowie Genf und Basel (je 2 Punkte) aus.

Deshalb kann man schon jetzt sagen: «The winner is … Zürich!»

Die Zwingli-Stadt ist quasi das Dorado der ESC-Welt. Vom Blick gibt’s für die LGBTQ-Szene die Maximalpunktzahl. Dass die Stadtpräsidentin dieser Gesellschaftsschicht angehört, ist ebe