Deutsche Kulturschaffende wollen die Demokratie retten. «Es ist nicht okay, die AfD zu wählen» lautet die Kampagne von über vierzig Künstlern. Eine Quadratur des Kreises, denn übersetzt heisst das: Die freie Abgabe der Stimme und damit die Demokratie an sich ist «nicht okay».

Angetreten gegen die suggerierte Gefahr von rechts ist allerdings eher die zweite oder gar dritte Reihe der Kulturlandschaft. Als Aushängeschilder werden Leute genannt, für die man zuerst Wikipedia bemühen muss, bevor man sie zuordnen kann.

Die Schauspielerin Tina Pfurr? Ist das Flaggschiff einer ZDF-Reihe namens «Friesland» und damit eher in der regionalen Nische bekannt. Ihr Berufskollege Fridolin Sandmeyer? Ist gelegentlicher Einmalgast in Serien wie «Soko» oder «Ein Fall für Zwei». Dirk von Lowtzow, Sänger der Band Tocotronic, Gründungsjahr 1993? Läuft auch eher unter «war einmal».

Wie sieht nun das Argumentarium dieser Kulturbrigade gegen die AfD aus? Sie sei eine «reale Bedrohung für unser demokratisches Miteinander», heisst es wolkig. Weil «miteinander» offenbar nur das ist, was der eigenen Meinung entspricht.

Neu an der Offensive, schreibt der Spiegel, sei deren Stossrichtung. Ins Visier genommen wird nicht nur die AfD als Partei, sondern auch deren Wählerschaft.

Nicht nur Politiker, auch freie Bürger, die von ihrem Stimmrecht Gebrauch machen, sollen sich also schlecht fühlen. Denn wer seine Stimme der AfD gebe, entscheide sich für eine Partei, «die Ausgrenzung und Hass fördert», so die Kulturschaffenden.

Der besagte Hass nimmt derzeit in Deutschland allerdings eher Gestalt an in der Form von migrantischen Gewalttätern, die Messer gegen die Bevölkerung und gar Kinder einsetzen, Todesopfer inklusive. Und die Abläufe im Bundestag, welche die Künstler offenbar getriggert haben, sind sogar der beste Ausdruck für eine funktionierende Demokratie.