Jetzt fahren die Demokraten grobe Geschütze auf.

In Michigan, einem hartumkämpften swing state, trat Ex-Präsident Barack Obama mit Rapper-Legende Eminem auf und teilte gegen Trump aus.

Im Khaki-Cap und mit Jäger-Jacke bezichtigte Detroit homeboy Eminem Trump der «Gehirnwäsche» und diffamierte ihn als «Rassisten». Dann machte er die Bühne frei für Obama the Great.

Er sei «etwas nervös», kokettierte der Halbgott der Demokraten, und trug unter tosendem Applaus das Eminem-Rap-Ständchen «Lose yourself» vor.

Dann ging es zur Sache. Hemdsärmel hochgekrempelt, packte Obama die Fäuste aus. Er schimpfte Trump einen Egoisten und Jammerlappen.

Besonderen Anstoss nahm er an Trumps Flair fürs Geschäft. «Wer verhökert schon Merchandise, wenn er für das Amt des Präsidenten kandidiert?», spottete Obama.

«Mein Favorit ist die Trump-Bibel», so der Ex-Präsident lachend und deutete an, dass sie wahrscheinlich nicht in den USA hergestellt wurde. «Er ist Mr. Tough Guy gegenüber China, ausser wenn er ein paar Dollar verdienen kann.»

Dann setzte er noch einen drauf.

«Er versucht, euch eine 100.000-Dollar-Uhr anzudrehen. Er sagt, sie sei in der Schweiz hergestellt worden, aber niemand weiss es wirklich.»

Wirklich? Gemäss Recherchen des Westschweizer Fernsehens stammen die Uhrwerke tatsächlich aus der Schweiz.

Mit seiner geharnischten Attacke entfachte Obama eine erbitterte Fehde zwischen den beiden ehemaligen Präsidenten. Trump feuerte sofort zurück und nannte Obama «a jerk» – einen Trottel.

«In den letzten Tagen habe ich ihn im Wahlkampf beobachtet», so Trump über Obama. «Was für ein Spalter er ist. Er spaltet dieses Land. Ihm und seiner kleinen Gruppe von Leuten ist das völlig egal.»

Ernsthafte Inhalte gingen unter bei Obamas Auftritt. Mit einstudierten Pointen gab er sich vor demokratischem Publikum krampfhaft cool und machte sich über Trumps Tanzeinlagen und Auftritte lustig. «Er hält zweieinhalbstündige Reden. Nur ein Wortsalat … Man weiss nicht, was er überhaupt sagt.»

Hat Obama vergessen, was seine Frau Michelle einst vor aller Welt propagierte?

«Wenn sich jemand wie ein Rüpel verhält, lässt man sich nicht auf sein Niveau herab. Nein, unser Motto lautet: ‹When they go low, we go high.›»

Frei übersetzt: Wenn sie mit Dreck nach uns werfen, reklamieren wir die moralische Lufthoheit.

Nichts davon ist bei Barack Obama von heute zu spüren. Er scheint vom moralischen Herrenross zu stürzen.

Jüngst belehrte und verunglimpfte er afro-amerikanische Männer: Sie würden sich zu wenig für Harris warmlaufen. «Ihr kommt mit allerlei Ausreden; ich habe ein Problem damit», so Obama und erntete herbe Kritik aus den eigenen Reihen.

Sind Obamas Tiefschläge Indizien, dass man nervös wird im Lager der Demokraten?