Das World Economic Forum (WEF) in Davos wird alljährlich von einem stattlichen Truppenaufgebot der Schweizer Armee abgeriegelt und beschützt.
Am Rand des diesjährigen Anlasses kam es innerhalb der Bewachungstruppen zu einem schweren Zwischenfall. Ein Angehöriger der Stabskompanie des Zürcher Infanterie-Bataillons 65 [welches der Autor dieses Artikels einst kommandiert hat, die Red.] beging möglicherweise ein Sexualdelikt an einer Soldatin. Dies geschah in der dritten Woche des Wiederholungskurses im Anschluss an den «Kompanie-Abend».
Der mutmassliche Täter ist 26-jährig, stammt aus dem Zürcher Unterland und ist Schweizer Bürger albanischer Herkunft. Er wurde noch während des Dienstes in Davos durch die Militärpolizei vorläufig festgenommen und abgeführt.
Der Sprecher des Oberauditorats der Schweizer Armee bestätigte auf Anfrage der Weltwoche den Sachverhalt. Es gehe um ein laufendes Verfahren. Der Soldat befindet sich wieder auf freiem Fuss, weil keine Untersuchungshaft angeordnet worden ist.
Es liegt aber ein Untersuchungsbefehl des Bataillons-Kommandanten, Oberstleutnant im Generalstab Michael Schäppi, vor. Der Tatvorwurf lautet auf «Vornahme einer sexuellen Handlung». Auch Schäppi ist ans Amtsgeheimnis gebunden und darf keine Auskunft erteilen.
Gemäss dem Sprecher des Oberauditorats steht bei mutmasslichen Sexualdelikten der Opferschutz an erster Stelle. Es gilt die Unschuldsvermutung.