Energiekrise in Deutschland, das heisst: Ein von Berlin gewollter Verzicht auf Atomkraft und auf die Förderung des heimischen Gases, kombiniert mit einem möglichen Lieferstopp für Gas, wenn Moskau es will.

Sollte Gas in Deutschland knapp werden, sieht der «Notfallplan» vor, dass Anbieter die Preise drastisch erhöhen dürfen.

Für eine vierköpfige Familie hiesse das: bis zu 3000 Euro Extrakosten allein für 2022.

Wirtschaftsminister Robert Habeck verteidigt die Überwälzung des Kostenschocks auf die Verbraucher: das sei nötig, damit die «höheren Preise breit getragen werden». Und: Hochpreise würden zum Energiesparen motivieren.

Wohlhabende, die einen grossen Teil der grünen Wählerschaft stellen, können die Preis-Explosion ertragen.

In Deutschland verdienen allerdings auch 2,5 Millionen Menschen weniger als 2000 Euro brutto – bei Vollzeit. Noch mehr liegen unter der statistischen Geringverdienergrenze. Sie können riesige Nachzahlungen kaum aufbringen – wissen aber auch nicht, wo sie noch sparen sollten.

Die Klassenfrage kehrt in Deutschland über die Energiepolitik zurück.

Bei einer Veranstaltung mit der Grünen-Parteichefin Lang erklärte kürzlich ein Energiewende-Lobbyist: Wer sich von fossiler Energie abgekoppelt habe – etwa als Hauseigner mit subventioniertem Solardach, Batterie und Wärmepumpe –, müsse die Preislawine nicht fürchten.

Die Subventionen stammen auch von den Geringverdienern in der Mietwohnung, die demnächst an ihrer Gasrechnung verzweifeln.

Der Lebensstil des Habeck-Milieus wird tatsächlich von anderen weiter unten breit getragen.