Enttäuschung über die Politik der Ampel-Koalition ist nach Ansicht von Manfred Güllner, dem Chef des Umfrageinstituts Forsa, ein wesentlicher Grund für die jüngsten Erfolge der Alternative für Deutschland (AfD). Eine «Art grüner Diktatur», die an den Wünschen der Mehrheit vorbeigehe, treibe immer mehr Wähler in die Arme dieser Partei, erklärte er in einem Interview mit der Tageszeitung Welt.

Viele ehemalige Ampel-Wähler seien der Ansicht, dass ihre Parteien – SPD und FDP – dem Druck der Grünen nachgegeben hätten. Denn die Regierung betreibe eine Politik, die in erster Linie von grünen Wählern unterstützt werde, jedoch nicht von der Mehrheit der liberalen und vor allem sozialdemokratischen Wähler.

Auf die Frage, ob er den Begriff «grüne Diktatur» ernst meine, erklärte Güllner, dass es als eine Art Diktatur betrachtet werden könne, wenn eine kleine elitäre Minderheit der grossen Mehrheit der Andersdenkenden ihre Werte durch Belehrungen oder Verbote aufzwinge. Er betonte, dass nur eine Minderheit der Bundesbürger die Abschaltung der Kernkraftwerke, das Verbot des Verbrenners sowie der Gas- und Ölheizungen oder die Gendersprache für richtig halte, im Gegensatz zur Mehrheit der Grünen-Wähler.