Das Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) jubelte: «Freude beim EM-Halbfinalisten. Frankreichs Nationalspieler feiern Wahlergebnis.» Die Freudenfeier galt dem Sieg der Linken.

Sportlich gibt es für die Franzosen nichts zu feiern. Sie sind im Halbfinal gegen Spanien verdient ausgeschieden.

Könnte es sein, dass da ein Zusammenhang besteht?

Die politischen Statements der Fussballmillionäre, die schon zuvor gegen «rechts» gewettert und den Untergang der französischen Zivilisation, wenn nicht des Abendlandes an die Wand gemalt haben, falls der Rassemblement National von Marine Le Pen gewinne, irritieren.

Eine professionelle Arbeitsweise und Vorbereitung sehen anders aus. Dass der französische Fussballverband und die Uefa das zulassen, ist erstaunlich und offenbart die doppelten Standards des Veranstalters, wenn wir an den drakonisch bestraften «Wolfsgruss» des Türken Merih Demiral denken.

Die Wirkung der demonstrativen Freudenfeier über den Sieg der Linken ist aber auch für den Zusammenhalt der Grande Nation verheerend: Mit ihrer einseitigen Parteinahme stossen die Nationalspieler einen Grossteil des Volks und damit ihrer Anhängerschaft vor den Kopf.

Wie soll ein «rechter» Wähler das Nationalteam unterstützen, wenn ihn die Spieler ständig attackieren, zur gefährlichen Dumpfbacke, zum Feind von Republik und Vaterland erklären?

Auch andere Nationen haben so ihre Erfahrungen damit gemacht, was passieren kann, wenn man den Fokus verliert. Die Schweizer klappten nach dem Doppeladler-Sieg gegen Serbien an der WM 2018 zusammen, die Deutschen beschäftigten sich an der letzten WM in Katar lieber mit der Regenbogenbinde als mit Toreschiessen und schieden sang- und klanglos in der Vorrunde aus.

Der Fussballgott scheint den Missbrauch des Spiels für politische Zwecke zu rächen.