Auf Robert Habeck prasselt Kritik aus den eigenen Reihen: Der grüne Wirtschaftsminister sei «für den Naturschutz der gefährlichste Politiker, den wir auf der ganzen Bühne haben», sagt Ole Eggers, Chef des deutschen Umweltverbands und Naturschützer.

Grund dafür sei die Reform des Klimaschutzgesetzes, die kürzlich durch den Bundestag gepeitscht wurde. Dieses erlaubt den Bau von Wind- und Solarparks unter erleichterten Bedingungen für Umweltverträglichkeits-Prüfungen – was laut Kritikern den Naturschutz massiv beeinträchtigt.

Neben Eggers übt auch Alexander Schwarzlose, Chef des Naturschutzbundes von Schleswig-Holstein, Kritik. In den Lokalzeitungen des Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlags sagt er: «Das Gesetz trägt entschieden dazu bei, den Klimaschutz gegen den Naturschutz auszuspielen.» Personalnot in den Behörden habe die Folge, «dass Windräder regelmässig genehmigt werden, ohne dass die Zentralelemente des Naturschutzes geprüft worden sind.» Schwarzloses Fazit: «Gebiets- und Artenschutz verkommen so weitgehend zu leeren Worthülsen.»