Grünen-Chefin Ricarda Lang hat Fehler ihrer Partei im Umgang mit dem radikalen Islamismus eingestanden. «Wir hatten wahrscheinlich manchmal die Tendenz, dass manche vielleicht vor der Debatte zurückgeschreckt sind, weil sie dachten, damit helfen wir am Ende den Rechtspopulisten», erklärte sie in der ARD-Sendung von Caren Miosga. Diese Haltung dürfe nicht weitergeführt werden: «Ich glaube, wenn wir innerhalb der demokratischen Mitte diese Debatte nicht führen, dann hilft das am Ende den Rechtspopulisten.»

Lang nahm Stellung zu dem Anschlag auf den Islamkritiker Michael Stürzenberger, bei dem ein 25-jähriger Afghane einen Polizisten mit einem Messer getötet hatte. Stürzenberger liegt weiter verletzt im Krankenhaus.

Nun fordert die Co-Vorsitzende der Grünen ein härteres Vorgehen gegen den Islamismus, der «der Feind einer freien Gesellschaft» sei. «Und genau als solcher muss er auch behandelt werden und muss er bekämpft werden, sicherheitspolitisch und gesamtgesellschaftlich.»

Lang verlangt, das Islamische Zentrum in Hamburg zu schliessen. Dieses ist bekannt dafür, islamistisches Gedankengut zu verbreiten. «Ich kann immer noch nicht verstehen, warum das immer noch offen ist», sagte sie. In Zeiten verstärkter Radikalisierungs-Tendenzen sei entschlossenes Vorgehen wichtiger denn je. Lang sieht eine ideologische Verwandtschaft zwischen Rechtsextremismus und Islamismus, da beide die offene Gesellschaft und die Demokratie ablehnen.