Keine Frage: Felix Nmecha zeigt Haltung. Das müsste dem Deutschen Fußballbund (DFB) eigentlich gefallen. Denn Haltung zeigen, das wissen wir seit der sportlich desaströsen, moralisch aber ruhmreichen WM in Katar, ist dem DFB ein zentrales Anliegen.

Wichtiger noch als der Fussball.

Doch ach: Haltung ist eben nicht gleich Haltung. Nmecha ist überzeugter Christ – und zwar einer von der konservativen Sorte. Also positionierte er sich in sozialen Netzwerken meinungsfreudig gegen «Pride Month» und Trans-Themen.

Das ist sein gutes Recht als Bürger und letztlich seine Privatsache – könnte man meinen.

Nicht so beim DFB. Der sieht Klärungsbedarf und will nun von Nmecha wissen, wie er zu den heiklen Themen stehe. Für die aktuellen Länderspiele ist der hochtalentierte Mittelfeldspieler, der vor zwei Jahren von Manchester City nach Wolfsburg wechselte, nicht nominiert.

Damit drohen der Aufbruch und der Mentalitätswandel, den der DFB nach dem Desaster in Katar verkündete, schon nach wenigen Monaten zu scheitern: politisch und sportlich, wie das gestrige Ergebnis gegen die Ukraine zeigt.

Für die EM in Deutschland im kommenden Jahr lässt das Düsteres ahnen. Vor allem aber verstrickt sich der DFB immer tiefer in die Widersprüche moralisch aufgepeitschter Diskriminierungsdiskurse. Konservative Christen dürfen demnach keine Haltung zeigen. Queer-Aktivisten sehr wohl.

Spieler haben authentisch zu sein, aber nur im stromlinienförmigen Sinne. So wird das nichts werden. Weder mit der DFB-Auswahl noch mit dem Land, für das sie spielt.

Die 3 Top-Kommentare zu "Gute Haltung, schlechte Haltung: Deutscher Fussball-Nationalspieler positioniert sich aus religiösen Gründen gegen «Pride Month» und Trans-Themen. Das ist sein gutes Recht – könnte man meinen. Nicht so beim DFB"
  • Aufseher

    Tja andere spielen Fussball, die Regenbogen-Mannschaft spielt Hüter ein selbstgestricken Moral, von der der Rest des Landes noch weniger wissen will wie von Sport in der Politik. Die vorletzte WM wurde wegen der 2 Erdogan Söldner verhauen, die letzte wegen irgendwelcher verhinderten Schwulenbinden. Für was gibt es diese sportlich ehrlose Truppe noch, zumal die Nation sich eh in Auflösung befindet, da Wort schon alleine fast Nazi-Speech ist?

  • issos333

    Es gibt beim DFB keinen Neuanfang: alter Wein in alten Schläuchen, personell und inhaltlich! Die Herren Völler, Neuendorf u.a. zehren immer noch vom Kleinreden der Leistung der Mannschaft und vom Großreden politischer Ideologie. Wie die Fliege, die immer wieder ans Fenster stößt, kapieren sie nicht, dass Politik und Ideologie den Sport zerstört. Die Reaktion auf das fleischgewordene Peinlichkeit in Gestalt der Innenministerin in Katar hat sie nicht irritiert. Das Rutschbahntempo nimmt zu.

  • issos333

    die fleischgewordene Peinlichkeit....