Die Deutschen sind wählerisch: Politiker, die ihnen erklären, wie sie ihr Wohnzimmer heizen und welches Auto sie besser nicht fahren sollten, mögen sie nicht. Deswegen hat es Robert Habeck in der jüngsten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa zu einem historischen Absturz gebracht. Der einstmals beliebteste grüne Politiker landet nach seinem Verbot für Gas- und Ölheizungen nur noch auf Rang elf.

Auch der zweite Star der Grünen, Aussenministerin Annalena Baerbock liegt abgeschlagen auf Rang acht. Feministische Aussenpolitik verfängt eben doch nicht in grossem Stil. Und eine Reisediplomatie, in der sie viel über Russland redet, aber seit Monaten nicht mehr mit Russland verhandelt, beeindruckt die wenigsten.

Die Anleitung zum Aufstieg hat dagegen SPD-Verteidigungsminister Boris Pistorius studiert. Sein Rezept: Lass Dich, wo es geht, bei Deinen Schutzbefohlenen sehen, aber lass Dich nicht von ihnen einwickeln.

Pistorius reist nach Litauen zu den dort Dienst schiebenden Soldaten, er besucht die Ausbilder, die den Ukrainern das Panzerfahren mit dem Leopard beibringen, aber anschliessend lässt er es rumsen in seinem Laden: Zwei Staatssekretäre, ein Vizeadmiral, eine Chefin des Material-Beschaffungsamts mussten schon gehen. Dazu will er knapp die Hälfte der Stellen auf der Führungsebene streichen.

In Umfragen ist der Mann, der stets in Tarnjacke oder mit Krawatte auftritt, seit Amtsantritt im Januar die unangefochtene Nummer eins. «Ein Mann greift durch», lautet der Subtext seiner Auftritte. Die Deutschen mögen so etwas.