Die letzte Ausgabe der ARD-Talkshow «Hart aber fair» war dem Thema «Wut, Proteste, neue Parteien» gewidmet. Am Politikertisch sassen neben Sahra Wagenknecht je ein Vertreter von SPD und CDU.

Die AfD wurde, wie üblich in der deutschen Demokratie, nicht eingeladen. Zwar ist sie zweifellos die grösste «neue Partei». Doch mit Rechtskonservativen redet man bei den staatsnahen Sendern nicht. Man redet nur über sie.

Am zweiten Tisch durften sich alternierend neben Experten, welche uns den Frust des Volkes schonend näherbrachten, auch zwei Vertreter dieses Volkes offenbaren: Eine selbständig erwerbende Coiffeuse und eine Anti-rechts-Aktivistin.

Nun wird in Deutschland bekanntlich nicht nur gegen die rechte Minderheit mobilisiert. Bauern demonstrieren seit Wochen gegen die linke Regierung.

Die Bauernproteste waren bei «Hart aber fair» bislang nie Thema. Aber wenigstens am Rande sollten sie nun vorkommen. Personifiziert durch den Bauern Thomas Andresen aus Sillerup.

Doch selbst dieser Alibi-Auftritt erschien den ARD-Machern offenbar zu viel. Eine Stunde vor der Sendung wurde Andresen nach eigenen Angaben wieder ausgeladen.

Bauer Andresen begab sich hierauf mit einer Kamera zu seinen Kühen in seinen schönen Laufstall – und interviewte sich selbst. Das Resultat ist auf Youtube zu begutachten.

Mittlerweile läuft der Andresen-Clip «Hart aber unfair» viral. Am Samstagabend hatten über 193.000 User darauf zugegriffen und über 1000 Kommentare abgeben.

Noch ist die deutsche Demokratie nicht tot. Sie riecht bloss etwas seltsam.