Viele hatten erwartet, dass die Wahl endlich auf Salman Rushdie fallen würde, doch auch Jon Fosse gehörte bei den Buchmachern zu den Favoriten. Dem 64-jährigen Norweger hat die Schwedische Akademie der Wissenschaften nun den prestigeträchtigsten Literaturpreis der Welt verliehen, der mit rund 900.000 Franken dotiert ist.
Die Akademie hat ihre Wahl damit begründet, dass Fosses Theaterstücke und Prosawerke «dem Unsagbaren eine Stimme geben» würden. Tatsächlich ist Fosse ein Dichter des Existentiellen, sein Werk kreist um die zeitlos gültigen, fundamentalen Fragen nach Identität, Liebe, Glaube, Tod.
Bekannt wurde der vielseitige Schriftsteller mit seinen in viele Sprachen übersetzten Stücken – er ist einer der meistgespielten zeitgenössischen Theaterautoren. Dabei stellt er keine prallen Figuren auf die Bühne, sondern namenlose, in ihrer Einsamkeit gefangene Gestalten. Die in minimalistischer Sprache gehaltenen Stücke sind handlungsarm, vieles bleibt im Ahnungsvollen und Rätselhaften.
Man nennt den vor zehn Jahren zum Katholizismus konvertierten Fosse nicht zu Unrecht den «Beckett des 21. Jahrhunderts». Dem wortkargen Iren ist er näher verwandt als seinem grossen Landsmann Ibsen.
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des jeweiligen Preisträgers
Nobelpreise für Literatur (und Frieden) sind hervorragende Hinweise für die komplette Verachtenswürdigkeit, vollkommene Talentfreiheit und woke, linksradikale Ideologie
Wie bei dem Artikel desselben Autors über Elon Musk, wo die spirituelle Seite von Musk und sein quasi-religöser "strive for greater collective enlightment" völlig ausgeblendet wurde, so fehlt auch bei diesem Artikel über Jon Fosse der entscheidende Hinweis auf den eigenartigen spirituellen Weg des Preisträgers - vom Pietismus über die katholische Kirche bis zum "Häretiker" Meister Eckhart - ohne den man Jon Fosse überhaupt nicht verstehen kann.
Speziell Nobel-Literatur und -Friedenpreise sind reine Politik-Instrumente. Die meisten Besitzer - halte ich deshalb eher für verachtenswert als bewundernswert.
Wer es mag… Es passiert in seinem Büchern fast nichts, aber das sehr tief. So einer seiner Übersetzer. 1500 Seiten ohne einen Punkt….
Mal wieder wurden so großartige Erzähler - ohne eigenwillige Zeichensetzung- wie Murakami, Kurkow, Chimamanda Ngozi Adichie oder Ngugi wa Thiong‘o ( Herr der Krähen) übergangen. Den verstorben Philip Roth nicht zu vergessen…
Ich glaube es kommt zur Zeit, bei solchen Preisverleihungen, mehr auf die politische Einstellung an.