Der Europaabgeordnete Friedrich Pürner ist aus dem Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) ausgetreten. In einem Schreiben beklagte er eine «Kultur des Misstrauens und der Überwachung» innerhalb der Partei. Ein «Zirkel von Ex-Linken im Bundesvorstand» würde Kritiker einschüchtern und manipulieren, so Pürner.

Pürner war erst im Januar 2024 für das BSW ins Europaparlament eingezogen. Nun kritisiert er eine intransparente Parteiführung und sieht das BSW auf dem Weg zu einer «Linken 2.0». Auch die Regierungsbeteiligungen in Thüringen und Brandenburg hält er für falsch.

«Sahra ist eine blitzgescheite Frau, aber um sie herum hat sich ein gefährlicher Führungskult entwickelt», sagt er der Welt am Sonntag. «Diese Parteivertreter haben ihre eigenen Werte verraten.»

Bereits im Januar äusserte Pürner seinen Unmut in der Berliner Zeitung: «Ich bin enttäuscht von diesem Projekt und habe auf die Schieflage mehrfach intern hingewiesen.»

Die Co-Parteivorsitzende Amira Mohamed Ali bezeichnete den Austritt als «Teil einer Kampagne» gegen das BSW.