Er spricht von den hierzulande Geborenen als «Bioschweizern», die – wenn sie nicht gerade im sozialen Bereich arbeiten würden – Ausländer in der Regel nur als Untergebene kennten. In Wahrheit gibt es immer mehr «Bioschweizer», die Ausländer durchaus auch als Vorgesetzte erleben.

Seit er einen Schweizer Pass hat, spürt der aus dem Irak stammende Samir keine Angst mehr, sondern nur noch Wut. Nämlich über Rassisten, Rechtsextreme und Mittelstands-Schweizer, «die alles für selbstverständlich halten». Und er ruft auch gleich zum «Migrantenstreik» auf. Dabei ist es vor allem Samir selber, der als selbstverständlich nimmt, dass ihm die Steuern zahlenden «Mittelstands-Schweizer» seine zahlreichen Filme subventioniert haben, die kaum jemand sehen will.

Samir ortet in der Schweiz «stille Apartheid». Und er weiss wörtlich: «Das Land hat die tiefste Einbürgerungsrate in Europa!» Mit den Fakten hält es der wütende Non-Bioschweizer nicht. Tatsächlich haben 1993 bis 2023 1.083.808 Personen neu den Schweizer Pass erhalten. Wenn der Ausländeranteil trotz dieser Masseneinbürgerung nach wie vor auf 27 Prozent liegt, ist dies eine Folge der kontinuierlich anhaltenden Masseneinwanderung.

Die Schweiz hat dennoch nicht die tiefste Einbürgerungsrate von Europa. Bei den absoluten Zahlen liegt unser Land im ersten Viertel der EU/Efta-Staaten. Setzt man die Zahl der Einbürgerungen ins Verhältnis zur Gesamtbevölkerung, ist die Quote in der Schweiz zweimal höher als im EU-Schnitt.

Das Republik-Interview mit dem Film- und Fake-News-Produzenten Samir führte übrigens Carlos Hanimann. Dieser wurde geehrt mit dem Schweizer Reporterpreis – und zwar für «Ausdauer, Hartnäckigkeit und Mut». Es braucht tatsächlich ziemlich viel Mut, den Einbürgerungs-Unsinn eines Samir zu veröffentlichen.