Die Menschenrechts-Organisation Human Rights Watch hat Israel beschuldigt, in seinen Militär-Operationen im Gazastreifen und im Libanon weisse Phosphormunition einzusetzen. Der Einsatz solcher Waffen setze Zivilisten ernsthaften und langfristigen Verletzungsgefahren aus. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.

Die israelische Armee erklärte, dass sie «derzeit nicht über den Einsatz von Waffen, die weissen Phosphor enthalten, im Gazastreifen informiert» sei. Sie gab keine Stellungnahme zu den Vorwürfen der Menschenrechts-Organisation bezüglich des Einsatzes im Libanon ab.

Erst letzten Mittwoch zeigten Aufnahmen einen Angriff auf den Hafen von Gaza-Stadt, bei dem mutmasslich weisser Phosphor durch israelische Streitkräfte eingesetzt wurde.

Die Washington Post hat das besagte Video verifiziert. Es zeigt den Einsatz von Artillerie-Granaten mit weissem Phosphor, die sich in der Luft entzünden und dichten Rauch erzeugen.

Human Rights Watch bestätigte in einer Erklärung am Donnerstag, dass weisser Phosphor über dem Hafen von Gaza-Stadt eingesetzt wurde. Zwei Zeugen berichteten von einem charakteristischen Geruch. Die Organisation analysierte auch Videoaufnahmen und identifizierte den Einsatz von 155-mm-Artilleriegeschossen mit weissem Phosphor.